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Auf den Fährten des Feuersalamanders: Ein Blick hinter die Kulissen des Monitoring-Projekts

Aktualisiert: 8. Juni

07.06.2024


In den Wäldern und waldnahen Gebieten in Gränichen verbirgt sich eine faszinierende Welt der Amphibien, angeführt von einem der auffälligsten Mitglieder – dem Feuersalamander. Ein Feuersalamander-Weibchen setzt in den Monaten März bis Mai zehn bis vierzig Larven in Bächen an Stellen schwacher Strömung, seltener auch Quellen oder Weiher ab. Die Larven weisen kurz darauf eine Länge von 3 cm auf. Sie sind keine besonders guten Schwimmer und sitzen beinahe reglos auf dem Boden des Bachbettes. Nach ein paar Monaten entwickeln sich die Larven zu kleinen Salamandern und verlassen das Gewässer. Viele der Larven werden jedoch Opfer von Fressfeinden oder werden bei Hochwasser weggeschwemmt.

Das Feuersalamander-Projekt von BirdLife zielt darauf ab, die aktuelle Verbreitung des Feuersalamanders in der Schweiz zu ermitteln und die Bestände zu überwachen. Die letzte vollständige Erhebung liegt bereits mehrere Jahre zurück und in der Zwischenzeit grassiert in Deutschland die Salamander-Pest, welche grosse Populationen auslöscht. Eine genaue Kenntnis der Populationen ist entscheidend für den Schutz dieser gefährdeten Art, weshalb sich der NVG dazu entschloss, beim Monitoring mitzuhelfen.

Die Methoden des Monitorings sind vielfältig. In diesem Jahr ist das Ziel, das Abgehen speziell festgelegter Transekten zur Suche nach Larven in Bächen. Diese Methode erweist sich als effektiv, da die Larven in den Gewässern leichter zu beobachten sind als die erwachsenen Tiere im Wald.

Die Herausforderungen während des Monitorings waren vielfältig: Das Wetter spielte eine Rolle und die Suche nach den kleinen Larven erforderte Geduld und Sorgfalt. Dennoch waren die unterschiedlichen Teams entschlossen, Feuersalamander-Larven zu entdecken und die Funde festzuhalten. So machten sich gewisse Teams bereits früh am Morgen auf, um mit der Suche und dem Überprüfen immer derselben Bachabschnitte zu beginnen. Andere bevorzugten es, am Nachmittag auf die Pirsch zu gehen. Die meisten von uns waren so begeistert von der faszinierenden Entdeckung dieser zarten Geschöpfe, dass sie mehr als die vorgegebene Anzahl von drei Monitoring-Daten auf die Pirsch gingen. Jede gefundene Larve bereitete Freude. Manche Monitoring-Teilnehmende wurden mit unzähligen Salamander-Larven an einem Standort überrascht, wohingegen andere zentimeterweise dem Bach entlangäugeln mussten, um schlussendlich eine Handvoll Larven sichten zu können. Wie bereits vorhergesagt, blieben Begegnungen mit ausgewachsenen Salamandern spärlich. Rückschläge durch Salamander-Leichenfunde oder verschwundene Salamander-Larven wurden an dem einen oder anderen Ort durch die Sichtung von Bergmolchen, jungen und ausgewachsenen Grasfröschen, der Gelbbauchunke oder das Hören der Gemeinen Geburtshelferkröte («Glögglifrosch») wieder wett gemacht.

Die Ergebnisse des Monitorings waren beeindruckend: Zahlreiche Larven wurden an unterschiedlichen Standorten gefunden. Die im Zeitraum Ende März bis anfangs Juni erhobenen Daten, wie z.B. die Koordinaten und weitere Angaben, wurden bereits an die KARCH (Koordinationsstelle für Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz) weitergegeben. Diese Daten sind von unschätzbarem Wert für die Aktualisierung der Roten Liste der Amphibien der Schweiz und in einem nächsten Schritt die Entwicklung von Schutzmassnahmen.

Das Salamander-Monitoring-Projekt ist ein Beispiel für engagierte Naturschutzarbeit und zeigt, wie viel erreicht werden kann, wenn Menschen sich für den Schutz der Natur einsetzen. Möge der Feuersalamander auch in Zukunft ein fester Bestandteil unserer Wälder bleiben – ein Symbol für die Vielfalt und Schönheit unserer heimischen Tierwelt. Wir bleiben jedenfalls auch die nächsten drei Jahre dran, wenn es darum geht, Fallen und Barrieren zu beseitigen (2025) und die Larvengewässer sowie die Landlebensräume aufzuwerten (2026 & 2027)





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